Ich bin so glücklich darüber euch die Fotos von Isabell zeigen zu können und sie euch und ihre Geschichte vorzustellen. Eine so wunderschöne Frau, die eine unglaubliche Geschichte zu erzählen hat. Ich bewundere sie, wie sie mit allem umgeht und dazu noch diese Leichtigkeit an den Tag legt. Mit einem einzigartigen Makeln, das sie zu dem macht, was sie ist. Und trotzdem kann es sie nicht entstellen! Außerdem ist Isabell eine junge Mutter und Ehefrau, die sich durch’s Leben kämpft. Mit allen Höhen und Tiefen! Danke Isa, dass Du ein Teil vom Projekt bist. ♥
Hallo, mein Name ist Isabell und ich bin 24 jahre alt. Seit meiner Geburt habe ich das Feuermal. Es ist nichts schlimmes, war jedoch in meiner Kindheit eine ziemliche Belastung. Mit 18 habe ich gelernt es zu akzeptieren, aber es gibt immer noch Momente in denen es mir unangenehm ist es zu zeigen.
Ich habe es 20 Jahre lang lasern lassen, das heißt viele schmerzhafte Sitzungen in der Uniklinik Köln. Die feinen Blutgefäße, die unterhalb der Oberhaut verlaufen, sind vermehrt und erweitert, was durch die Blutfüllung der Gefäße die rötliche Färbung bedingt. Durch die Lasertherapie ist das Feuermal nur heller geworden, aber nie ganz weggegangen. Wir hatten ständig Diskussionen mit den Ärzten wegen der Schmerzen während der Behandlung, denn einige Ärzte waren der Meinung, es sei kein bisschen schmerzhaft. Ich bin mir sicher, sie haben es selbst nie ausprobiert. Während der Sitzung werden die roten Farbstrukturen durch die Hitze des Lasers zum zerreißen oder zum platzen gebracht. Durch die entstandenen Verbrennungen heißt es: 2 Wochen Sschmerzen (mindestens) und das in 6-8 Wöchigen Abständen. Nach den Laserbehandlungen war ich immer extrem müde und habe auf der Rückfahrt nur geschlafen.
Für mich war die Sonne immer tabu. Wenn alle Kinder in kurzen Shirts unterwegs waren, hieß es für mich meine Arme bedeckt zu lassen. Früher wollte ich es aber auch nie zeigen, es war mir extrem unangenehm wenn die anderen es gesehen haben. Meine Familie und meine Freunde sagen mir immer wieder sie würden es gar nicht mehr wahrnehmen. Wenn ich dann im Sommer draußen rumlaufe und die ganzen Blicke spüre, kann man es aber selber einfach nicht vergessen. Man wird natürlich auch nicht immer ganz freundlich darauf angesprochen. Wenn mich jemand lieb und nett fragt was ich denn da habe, dann antworte ich auch gerne darauf. Wenn dann aber so ein Spruch kommt wie :“Bah, was hast du denn da?“ gibt’s von mir nur einen bösen Blick und keine Antwort darauf.
Traurig wie respektlos manche Menschen sind. Nicht jeder wird mit einem Makel geboren, es kann ja auch ein tragischer Unfall passieren, der unser Leben komplett auf den Kopf stellt. Also sollten wir alle einmal darüber nachdenken wie wertvoll das Leben ist, egal ob dick oder dünn, nur ein Bein oder auch ein roter Arm. Wir sind alle etwas besonderes und es wert, hier auf dieser Erde leben zu dürfen. Behandelt euren Gegenüber mit Respekt und versucht euch mal in die Lage der betroffenen Personen zu versetzen.
Für mich war und ist es wirklich nicht immer leicht Selbstbewusst rauszugehen, aber durch solche Projekte wie das von Vanessa, sehen die Menschen da draußen auch mal was hinter all diesen Makeln steckt.
Eure Isabell :)