Sima | einzig-art-ICH

Posted on

Sima hatte mich auf Instagram angeschrieben, weil sie durch Leona vom Projekt einzig-art-ICH erfahren hat. Bei unserem Telefonat stand für uns beide ziemlich schnell fest: Ja, das klappt! Wir sind uns sympathisch und werden auf jeden Fall gemeinsam ein Shooting planen! Gesagt getan und das Shooting fand dann schon direkt am darauffolgenden Samstag in Düsseldorf statt. Sima kam zusammen mit ihrer Assistenz Claudia, die ihr bei alltäglichen Dingen zur Seite steht und somit auch bei unserem Shooting eine große Hilfe war. Am Rhein suchten wir uns dann ein schönes Plätzchen, auf das Sima auch gut mit dem Rollstuhl gelangen konnte. Wir haben zwei Stunden geshootet und während der ganzen Zeit ganz viel gequatscht. Ich bin absolut beeindruckend von dieser Frau, denn sie hat eine unglaublich starke Persönlichkeit und ist tatsächlich so sympatisch, wie ich es durch das Telefonat vermutete. Sima erzählte mir, dass sie die Nacht zuvor vom Shooting geträumt hatte und, obwohl es für sie nicht das erste mal vor der Kamera war, sie total aufgeregt war. Diese Aufregung konnte ich ihr aber schnell nehmen, hat sie gesagt und als irgendwann von ihr die Worte fielen „Ja, Vanessa du weißt genau was ich will. DAS bin ich auf dem Foto. Genauso fühle ich mich!“ waren wir beide total glücklich. Ein sehr inspirierendes Shooting, was wir am Abend wieder ein Lächeln ins Gesicht zauberte. Danke meine Liebe, dass Du ein Teil vom Projekt einzig-art-ICH bist und uns von deiner Geschichte erzählst. Ich freue mich schon auf das nächste Mal! 

 „Nur starke Menschen bekommen schwere Wege oder… ich kann, weil ich will, weil ich muss.“ – 


„Dieser Spruch sollte wohl zu Beginn meines Lebens als Motto stehen…von dem wusste ich aber erstmal nichts. Ich bin 1979 als erstes Kind meiner Eltern geboren. Was keiner wusste war, dass sich zwischen dem 22. – 28. Tag meiner embryonalen Entwicklung, eine Fehlbildung in der Wirbelsäule entwickeln würde, ausgelöst durch Folsäurenmangel in der Schwangerschaft. Des hatte zur Folge,  dass ich Symptome einer inkompletten Querschnittslähmung mit Organbeteilung mit mir tragen würde. Die Prognose der Ärzte sah wie folgt aus: keine Selbstbestimmung, essen, trinken, oder gar jemals alleine leben – das ist, wie ich finde, sehr fatal für junge Eltern, denn welcher Arzt kann schon die Zukunft in allen Lebenslagen voraussagen, außer es ist aus medizinischer Hinsicht?! (47 Operationen sollten zu meinem heutigen Zustand beitragen). Eigentlich keiner! Und die Ärzte sollten KEIN Recht behalten.

Gegen meinen Willen schulten meine Eltern mich in einer Körperbehinderten Schule ein, weil sie es einfach nicht besser wussten…und man mir seitens des Schulamtes nichts zu traute…meine Ausbildung als Kauffrau im Gesundheitswesen sollte ich in einem Berufsbildungswerk für Menschen mit Behinderung machen, auch das wollte ich nicht…und auch hier traute man mir nichts zu…also fing ich sie dort an. Ich musste sie aber dann zum Glück dann doch nach 1,5 Jahren unterbrechen, denn ich sollte, wider erwartend Mutter werden (ein Punkt, den die Ärzte direkt nach meiner Geburt auch prognostizierten, dass, „das überhaupt gar nicht gehen würde bei mir.“). Nach der Babypause wollte ich meine Ausbildung nochmal angehen, jedoch nicht im Berufsbildungswerk, sondern ENDLICH mal „normal“. Diese Idee wurde aber seitens vieler Ämter nie wirklich unterstützt oder gefördert und ich musste mich da alleine durchkämpfen. Ich schaffte es, beendete erfolgreich meine Ausbildung, machte 2 Weiterbildungen und wurde berufstätig…. Seit 12 Jahren bin ich nun allein erziehende Mutter, lebe selbstbestimmt in meiner eigenen Wohnung mit Hund, Katze und Hamster. So spielt das Leben…besuche ich meine Ärzte von früher (wo von es kaum noch welche gibt) waren sie immer erstaunt über meinen Werdegang.“

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.